Freitag, 30. März 2012

Endlich zu Hause!

Die Sonne geht auf! Unglaublicherweise betreten wir ein sauberes Haus (für britische Verhältnisse) mit einem schönen Zimmer, in der Nähe unserer Praktikumsstellen und inklusive einem akzeptablen Preis. Halleluja! ;)



Und nachdem wir ein extra Schloss an die Zimmertür bekommen haben und der Makler uns die Küche ausgestattet hat, konnten wir gestern endlich einziehen! Das Haus ist typisch britisch, recht klein und viele Treppen, aber sehr gemütlich. Wir wohnen hier mit 5 anderen, die scheinbar nur zum Arbeiten und schlafen existieren. Natürlich werden wir das in den nächsten 5 Monaten auch tun. Haben wir denen zumindest mit ernsten Gesichtern erzählt, als wir Nachmittags um 5 aus dem Bett gekrochen kamen, weil wir uns nach dem Wohnungsstress erst einmal im eigenen Bett ausruhen mussten ;)


Zwei Rätsel gibt es zu lösen: obwohl hier 5 Menschen wohnen, ist die Küche null eingerichtet und es gibt kein Klopapier oder ähnliche wichtige Badutensilien.
Lösung 1: Briten kochen nicht. Zumindest nicht die, die wir im Hostel kennen gelernt haben und auch diese hier nicht. Wozu auch, wenn es 3 Regale voll mit Fertigessen und eine Mikrowolle gibt? Außerdem muss man sich die typisch britische Figur auch verdienen. Seh ich ein.
Lösung 2: Wir sammeln noch Indizien.



 Auf jeden Fall können wir jetzt die herrliche Sonne genießen und morgen nach fast einer Woche, die wir hier in London sind, auch mal in die Innenstadt fahren! :)
Harry genießt es, auch endlich mal draußen sitzen zu können. Wir waren böse
Raabeneltern und haben ihn fast die ganze Zeit in der Tasche sitzen lassen!


Donnerstag, 29. März 2012

Die Sendung mit den Bertsons: Typisch Deutsch!

...ist offensichtlich, dass wir unsere Toiletten mehr als 1x im Jahr putzen. Aber dazu später ;)

Da wir uns eine Luxusmodalität wie das EASY Hotel nicht länger als eine Nacht leisten wollten, sind wir Montag zu allererst in ein Packpacker Hostel im Osten von London gezogen. Okay, unser Zimmer hat diesmal kein Fenster. Aber ist nett dekoriert, es gibt umsonst Internet (manchmal), britisches Fernsehen mit spannendes Dokus über "den 500 Kilo Dad" und wir haben ein Frühstück mit drin. Was will ein Studentenherz mehr!


 
Tagesziel: ausknobeln, wer die ersten Wohnungsbesitzer anrufen muss. Ehe wir dieses ernsthafte Problem gelöst haben, irren wir durch die Stadt und suchen eine Handykarte, um danach festzustellen, dass es an der Rezeption des Hostels auch welche gab. Aber: wir haben unseren Horizont über das Innenleben der Tube erweitert! Ein Fortschritt!

Dank easyroommate haben wir Dienstag früh dann auch die ersten Besichtigungen. Ganz clever von uns: da Martin im Osten arbeitet, suchen wir auch hier eine Wohnung. Clever wenn das Hostel im Westen ist. Also haben wir nette Stunden in der Tube vor uns.
Unsere Tube-Erkenntnisse, nachdem detailliertem Research:

1. Ein echter Brite steht erst von seinem Platz auf, wenn die Tube schon an der Haltestelle gehalten hat. Wer am spätestens aufsteht verdient sich bewunderde Blicke.

2. Obwohl die Dinger aller 2min fahren, rennt man von der einen Linie zur nächsten.

3. Sich unterhalten ist eher uncool. Zeitungen durchblättern, die Guido Westerwelle beim Tanzen lernen zeigen und schlafen schon eher. Und: man kann einfach nicht länger Tube fahren ohne einzuschlafen.

Die erste Wohnung setzt erst einmal Maßstäbe. 550 Pfund für ein winziges Zimmer. Außerdem darf man mit 5 weiteren Leuten ein Bad mit einer halben Klobrille und einer Schimmeldusche teilen. Mit Ordnung haben es die Briten scheinbar nicht unbedingt. Süße kleine britische Häuser, leider ziemlich runtergekommen und putzen ist ja eh überbewertet. Wohnung 2 und 3 nicht viel besser. Wohnung 3 hat einen tollen Park zum joggen zu bieten. Leider auch eine Autobahn neben dem Fenster und eine Baustelle im gesamten Haus.

Da hilft nur: Rückzug zum Weitersuchen in unser Hauptquartier: das McDonalds in Stratford. Und ruhige Ecken um asiatisches Englisch am Telefon versuchen zu verstehen. ;)





4 riesige Koffer gingen auf Reisen...

Irgendwo vergaben zwischen 2 Kraxen und monsterhaften Rollkoffern saßen wir am Sonntag um 7 dann im Zug in Richtung London. Bzw. in Richtung Berlin-Hannover-Köln-Brüssel und von dort mit dem Eurostar rüber nach London. Und fassen wir die Erfahrung mit so viel Gepäck und Zugfahren vorsichtig zusammen: wir waren eine Sehenswürdigkeit ;) Und ich bereute es spätestens nach dem 2. Umsteigen, dass wirklich alle Schuhe mitgemusst hatten.


Immerhin ist man beim Zugfahren gut abgelenkt von der Aufregung, bald ein halbes Jahr in London zu sein. Ob es das riesen Fresspaket von Mutti war, die Kölner Reisegruppe, die geschlagene 2h versucht hat, sächsisch nachzuahmen oder einfach nur die Angst, dass sich die Reisetasche von der Gepäckablange auf den Kopf unseres Vordermannes verabschiedet. Meine Erkenntnis der Reise: auf den Punkt warten, an dem einem klar wird, dass man jetzt wirklich losgefahren ist, ist sinnlos. Er wird nicht kommen ;)

Der erste Eindruck von London, als wir gegen 8 in Kings Cross / St. Pancras ankamen: Warum gibt es keine Fahrstühle für Touristen mit Monster-Koffern? Warum holt uns unser Mitbewohner nicht vom Bahnhof ab? Und warum dürfen Frauen mit der Statur von Rainer Calmund bauchfrei tragen?

Vor unserer WG in Kensington mussten wir dann leider feststellen, dass niemand unsere angeblichen Mitbewohner kennt. Und wir schon die 3. sind, die umsonst klingeln. Was für ein Beginn! Geld für etwas überwiesen, was es nicht gibt und es Beginn ohne Unterkunft.
Aber hier bei diesen schicken weißen Häusern und den kleinen Parks wollen wir eh nicht wohnen! Viel mehr zieht es uns ins EASY Hotel! Hier haben wir sogar ein Fenster, was wir nicht öffnen können und wenn wir uns beide aufs Bett stellen, passen unsere Koffer mit rein.
Kleinstadt-Koffer in der großen weiten Welt ;)